Der Tierpräparator

Hirschkopf

Seit bald 40 Jahren arbeitet Patrick Walliser als Tierpräparator. Den Betrieb hat er von seinem Vater übernommen. Zimperlich darf man bei seinem Beruf nicht sein. Patrick Walliser ist ein klassischer Ein-Mann-Betrieb. Er macht alles selber und setzt bei der Büroarbeit noch auf die klassische Schreibmaschine und für die Kundenerfassung benutzt er Karteikärtchen. Auch ein Handy besitzt er keines.

“In meinem Job steckt eine Menge Handwerk drin. Man muss dafür geboren sein.“

— Patrick Walliser

Vom Bahnhof Brig geht es leicht aufwärts durch die Altstadt vorbei am Kloster bis zu Patrick Wallisers Arbeitsort. Um Punkt 09.00 Uhr stand ich vor dem Eingang. Ebenso pünktlich öffnet mir Patrick lächelnd die Türe. Bereits der erste Eindruck war für mich irgendwie imposant. Ein eigenartiger Geruch kam mir entgegen und im Vorraum stehen lauter ausgestopfte Tiere. Ich bin ein Tierliebhaber und könnte diesen Job nicht ausüben. Trotzdem habe ich grossen Respekt vor dieser Arbeit. Es ist ein Markt mit Nachfrage, wenn auch diese in letzter Zeit nachgelassen hat, wir mir Patrick später erzählt. Auch in seinem Business hat die Covid-Krise Spuren hinterlassen.

Am meisten zu tun hat Patrick Walliser in der Jagdsaison im September. Diese Zeit ist für den Tierpräparator existenziell. Der grosse Teil seiner Kundschaft, ca. 80 %, sind Jäger. Sie bringen ihm verschiedene Tiere vorbei. Patrick führt mich weiter durch sein Atelier und zeigt mir die verschiedenen Räume und erklärt: „Zu meinen Arbeiten gehören Ganzpräparate von Kleintieren bis zum Großwild.“ Sogar ein Känguru hat mir ein Kunde vorbeigebracht.“


Patrick Walliser nimmt mich mit in seine Sägerei, wo er einen holzigen Untergrund ausschneidet. Dieser dient als Sockel, um ein Tier aufzustellen. Anschliessend machen wir noch einen Abstecher zum Kühlraum, in dem allerlei Dinge, ich will gar nicht wissen welche, lagern. In seinem Job werden auch sehr viel Chemikalien eingesetzt, informiert mich der Tierpräparator. Ein Tier zu präparieren kann einige Woche dauern und erfordert viele Arbeitsschritte. Ich konnte nicht alle dokumentieren und habe mit Patrick einen weiteren Termin zur Jagdsaison vereinbart. Dann werde ich noch nährer am Geschehen sein und den zweiten Teil der Geschichte dokumentieren.